Erkrankung
Alpha1-Antitrypsinmangel (Alpha1-Mangel, A1-AT-Mangel, AATM, oder einfach Alpha-1) ist eine relativ seltene, angeborene Erkrankung, bei der vor allem die Lunge schon in jungen Jahren allmählich zerstört wird.
In Deutschland sind schätzungsweise mehr als 19.000 Menschen von dem Gendefekt betroffen, der A1-AT-Mangel auslöst – und zwar mit unterschiedlich stark ausgeprägten Beschwerden. Jedoch sind nicht alle Betroffenen diagnostiziert, da nicht immer an diese Erkrankung gedacht und darauf getestet wird. Viele A1-AT-Mangel-Patienten erhalten anfangs die Diagnose einer „gewöhnlichen“ COPD (chronische obstruktive Lungenerkrankung). Dabei kann übersehen werden, dass die Ursache für die COPD eigentlich ein A1-AT-Mangel ist. Bis die richtige Diagnose gestellt wird, vergehen bei A1-AT-Mangel-Patienten häufig mehrere Jahre.
Lungenschäden durch A1-AT-Mangel
Oft ist zum Zeitpunkt der Diagnose die Lunge infolge des A1-AT-Mangels schon so stark angegriffen, dass sich Bronchien irreversibel ausgeweitet haben (Bronchiektasen) oder schon ein sogenanntes Lungenemphysem vorliegt – eine besonders schwere Form der Lungenschädigung. Die Wände der Lungenbläschen, über die die Sauerstoffversorgung des Körpers stattfindet, werden zunehmend zerstört. Die Lungenbläschen erschlaffen und die eingeatmete Luft kann nicht mehr vollständig ausgeatmet werden. Da die Lunge somit ständig überbläht ist, können Menschen mit A1-AT-Mangel nicht mehr tief einatmen. Daher gelangt bei ihnen immer weniger Sauerstoff ins Blut.